Wie wirkt der Inhaltsstoff?
Rizatriptan wird bei Migräne zur Behandlung der akuten Kopfschmerzen eingesetzt.
Der charakteristische Migräne-Kopfschmerz ist ein periodisch in regelrechten Attacken auftretender, heftiger Halbseiten-Kopfschmerz.
Über die genauen Vorgänge im Körper, die zur Entstehung dieser Schmerzen führen, gibt es bis heute nur Vermutungen.
Man nimmt an, dass es während der Migräneattacke zur Freisetzung gefäßaktiver Botenstoffe in den Blutgefäßen der Gehirnhäute kommt. Diese Botenstoffe veranlassen die Weitstellung der Blutgefäße und aktivieren angrenzende Nervenfasern.
Zudem veranlassen sie die Freisetzung weiterer Botenstoffe, die ihrerseits eine Entzündungsreaktion in Gang setzen. Diese Entzündung reizt ebenfalls die empfindlichen Nervenendigungen an den Gefäßen, und führt zur Aussendung von Schmerzsignalen an wichtige Schaltzentren im Gehirn.
In der Folge treten Brechreiz, Übelkeit und die starke Schmerzempfindung auf.
Rizatriptan ist ein sogenannter Serotonin-Agonist.
Es besetzt die Bindungsstellen eines der beteiligten Botenstoffe (Serotonin) sowohl an den Gefäßen als auch an den Nervenendigungen.
So verengt es die Gefäße und verhindert die Freisetzung weiterer Stoffe, welche eine Entzündung auslösen und nachfolgend Schmerzen verursachen.
Anwendungsgebiete: Migräne
Warnhinweise!
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Gleichzeitige Einnahme von Medikamenten zur Behandlung der Depression aus der Arzneimittelgruppe der MAO-Hemmer
- Gleichzeitige Verwendung eines weiteren Medikaments gegen Migräne
- Nach Herzinfarkt
- Schwere Herz- und Gefäßerkrankungen
- Schwere Leber- und Nierenerkrankungen
- Stabile und instabile Herzenge (Angina pectoris), Herzenge durch Gefäßkrämpfe (vasospastische Angina pectoris)
Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung in der Schwangerschaft vor.
In der Stillzeit soll bis 24 Stunden nach der Anwendung nicht gestillt werden.
Nebenwirkungen
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
- Mundtrockenheit und Beeinträchtigungen des Geschmackssinns
- Schwindel
- Müdigkeit
- Herzklopfen
- Verspannung oder Schwere in bestimmten Körperregionen
- Atemnot
- Schlaffördernde Wirkung (Sedierung)
Wechselwirkungen
Manche Medikamente zur Behandlung von Depressionen aus der Gruppe der MAO-Hemmer sowie der Arzneistoff Propranolol aus der Wirkstoffklasse der Beta-Blocker verstärken die Wirkung von Rizatriptan.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Migräne-Präparaten, die über einen ähnlichen Wirkungsmechanismus verfügen ( Medikamente vom Ergotamintyp) kommt es zu einer Verstärkung der Wirkung und möglicherweise zu einer Verkrampfung der Herzkranzgefäße.
Daher sollten mindesten 6 Stunden zwischen der Einnahme von Rizatriptan und der Einnahme ergotamin-haltiger Migräne-Medikamente liegen.
Im umgekehrten Falle sind es mindestens 24 Stunden.